Automatisierung in der Qualitätssicherung

Interview mit Thomas Werner, Leiter Konstruktion

Wie ist der aktuelle Stand beim Thema Automatisierung in der Qualitätssicherung?

Eine CNC-Koordinatenmessmaschine war an sich schon immer für die Automatisierung geeignet. Die Automatisierung hat neben vielen anderen Vorteilen zudem den Effekt, dass der Einfluss durch den Bediener entfällt, von dem die Messergebnisse grundsätzlich in einem hohen Maße abhängen. Über standardisierte Software- und Hardware-Schnittstellen können unsere Messlösungen problemlos mit Automatisierungssystemen zusammenarbeiten und integriert werden.

Gibt es in den vergangenen Jahren eine verstärkte Nachfrage nach Automatisierungslösungen in der Messtechnik?

Das merken wir in jedem Fall. Früher wurden im Messraum einzelne Teile unter optimalen Bedingungen gemessen. Inzwischen wird viel mehr gemessen, die Toleranzen werden enger und die Serienproduktion immer perfekter. Die Anbieter müssen im Wettbewerb unter hohem Kostendruck perfekte Teile mit geringer Varianz herstellen. Es muss kontinuierlich und schnell gemessen werden. Der Rückfluss der Messergebnisse in den Produktionsprozess lässt die Fertiger schnell Trends erkennen und sofort reagieren bevor z. B. Ausschuss entsteht.

Wann lohnt sich Automatisierung? Ist dies nur der Fall, wenn hohe Stückzahlen geprüft oder vermessen werden müssen? Was ist bei kleineren Losgrößen, um die es ja in einer flexiblen Produktion verstärkt geht? Inwiefern kann die Automatisierung hier mitgehen?

Für die Messlösung ist es erst einmal unerheblich ob immer die gleichen oder verschiedene Teile gemessen werden. Für jedes zusätzliche Teil werden jedoch neue Messprogramme oder Werkstückaufnahmen benötigt. Der gesamte Prozess muss automatisierbar sein. Das setzt zumindest eine gewisse Ähnlichkeit der Bauteile voraus, damit das Messsystem, der Messbereich und die Sensorik passen. Meist gibt es ja bereits feste manuelle Prozesse, die der Kunde dann automatisieren will. Hier können wir ihn mit unserer langjährigen Erfahrung gut unterstützen.

Thomas Werner, Leiter Konstruktion
Wie wird die Automatisierung umgesetzt? Wer kümmert sich darum - Anwender, Messtechnik-Hersteller oder Automatisierungsexperten?

Oft ist nicht der Anwender direkt unser erster Ansprechpartner, wenn es um Automatisierung geht. Es sind eher die Produktionsplaner, die mit uns sprechen. Wir als Messtechnik-Hersteller nehmen dann unsere Automatisierungspartner mit ins Boot. Die andere Variante ist, dass komplette Produktionslinien angefragt werden und wir als Partner für die Integration einer automatisierten Messzelle bzw. Messmaschine verantwortlich sind.

Wie adressiert Ihr Unternehmen das Thema automatisierte Qualitätssicherung?

Wir haben eine eigene Task Force in diesem Bereich und starke Automatisierungspartner. Unsere Messmaschinen sind bereits für den Einsatz in Fertigungslinien und Automationslösungen vorgerüstet und können über das WENZEL-Automations-Interface (WAI) unkompliziert integriert werden. Unsere Automatisierungsprojekte sind meist sehr individuell und unterliegen oftmals hohen Geheimhaltungsrichtlinien, da sich die Fertiger nicht in die Karten schauen lassen wollen. Letztendlich läuft es aber darauf hinaus, dass wir unsere Standards und unser großes Produktportfolio an die jeweiligen Kundenprozesse individuell anpassen.

Inwieweit ist der Closed Loop schon Realität – also Mess- und Prüfergebnisse zu nutzen, um die Fertigungsprozesse zu optimieren?

Close Loop bedeutet ja im Prinzip, dass unsere Messergebnisse am Ende der Produktionskette wieder am Anfang der nächsten genutzt werden um ggf. nachzusteuern. Wir liefern die Soll-Ist-Abweichung an eine Statistik-Datenbank. Mit dem Ergebnis kann die Produktion dann entsprechend nachjustiert werden. Sind gewisse Eingriffsgrenzen erreicht, kann der Bediener reagieren. Es ist aber kein leichtes Unterfangen und umso komplizierter, je komplexer das Bauteil ist. Eine Herausforderung aus der Praxis ist es, wenn Mess- und Produktionsmaschine unterschiedliche Koordinatensysteme und Achsen haben. Hier werden Algorithmen benötigt, die bei der Umrechnung helfen, damit die Bearbeitungsmaschine umgestellt werden kann. Der Aufwand hilft aber in jedem Fall die Fertigungsprozesse zu optimieren.

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